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Franconia

DIE WEINREBE

Die reife Weinrebe meist spärlich und kompakt, konisch und bei konsistenteren Weinreben geflügelt. Die reife Weinbeere ist mittelgroβ, rund, gleichmäβig; die Schale ist blau-schwarz, bereift, dick; das Fruchtfleisch ist fleischig, süβ und der Saft ist in der Farbe neutral bis leicht rosafarben.



GESCHICHTLICHE HINTERGRÜNDE

Die Rebsorte Franconia ist auch unter dem Namen Blaufränkisch bekannt.
Diese Rebsorte hat ihren Ursprung in Österreich, genauer in Nieder-Österreich bzw. südlichem Österreich. Sie ist in verschiedenen Weinanbaugebieten in Frankreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, ehem. Jugoslavien und in Italien, verbreitet.
In Italien im Friaul (in den Provinzen Pordenone, Udine und Gorizia), in der Lombardei (in der Provinz Bergamo) und im Veneto (in der Provinz Treviso)
Ihre Verbreitung in Italien basiert vorwiegend auf den typischen Eigenschaften wie vorzeitige Reife, Ertrag, Resistenz gegen Krankheiten und Wetterschwankungen, besonders winterliche Kälte.
Seit 1870, durch die Herrschaft der Habsburger, wurde der Blaufränkische in die angrenzenden Länder ausgeführt, wie Deutschland und Elsaβ (wo diese Rebsorte als Limberger oder Limberger Schwartz oder Blauer francischer oder Blaufränkischer bekannt ist) oder in Deutschland (wo diese Rebsorte Lemberger oder Limberger oder Blauer Limberger genannt wird).
Zwischen 1875-1900, wurde diese Rebsorte in Frankreich in den Regionen des Zentrums (Departement de Cher) und im Süden (Departement di Puy de Dome) angebaut und war unter dem Namen Limberger oder Limberger Noir bekannt.
In Mähren und in der Slowakei ist diese Rebsorte unter den Namen Frankovka oder Francon blau oder Moravka, bekannt.
In Ungarn kennt man sie unter dem Namen Kelifrankis (= blauer Franconia).
In Kroatien unter dem Namen SgarzeFrankische oder Frankinja crna.
In Italien hat sich der Anbau des Blaufränkischen, der von Rovasenda (1887) als Blaufranchieser zitiert wurde, in den östlichen Teil Nord-Italiens ausgedehnt, vor allem nach dem Auftreten der Fillossera.
In Italien war bis in die 50er Jahre des 19. Jhdt. der Gebrauch der Bezeichnung Blaufränkischer oder Limberger, geläufiger, danach wurde die Bezeichnung Franconia bevorzugt.
Der Name Franconia stammt sicherlich von dem Wort frankisch ab, welches im Mittelalter benutzt wurde, um die Fremden zu bezeichnen die deutsch sprachen.
Im Friaul bestätigt sich der Anbau des Franconia bereits seit 1879, einige Jahre zuvor wurde diese Rebsorte in der Provinz Venedig, in Caorle angebaut (1877), während eine Verbreitung in der Provinz von Bergamo erst nach 1929 bestätigt wird.
Diese Rebsorte ist in Italien nicht sehr verbreitet: Die aktuelle Anbaufläche (2009) in der Provinz von Bergamo beläuft sich aktuell auf ca. 40 Ha, vorwiegend im Hügelgebiet; im Friaul wo diese Rebsorte nach 1920 seine Verbreitung fand, wird diese in der Gegend um Udine, Gorizia und in den Gebieten von Cervignano und Palmanova, angebaut.
In der Gegend von Treviso wird sie in Motta di Livenza von der Azienda Moletto auf einer Fläche von 9 Ha angebaut.

Details

DER FRANCONIA MOLETTO
Der Franconia kam sicherlich zwischen den beiden Weltkriegen nach Motta di Livenza in das Gebiet des ‘Moletto’, wo diese Rebsorte ideale Bedingungen fand, um unseren Erwartungen als Winzer, gerecht zu werden.
1960 im Gründungsjahr der Azienda Moletto und als der Comm. Mario Stival weiteres Land hinzukaufte, existierte eine Anbaufläche mit Rebstöcken die unbekannt waren. Die Weinreben wurden Areoplaz genannt und der ausgezeichnete Wein der von diesen Trauben produziert wurde, wurde Rosso Moletto genannt.
Aufgrund der besonderen Unterscheidungsmerkmale dieser Rebsorte (sehr breite Blätter, kraftvolle Pflanze, geringer Anfälligkeit für die ‘Plasmopara viticola’, guter Ertrag, unterschiedliche Anthocyane) und den Willen dieses Wissen zu vertiefen, begann gegen Ende der 60er Jahre die Zusammenarbeit zwischen der Azienda Moletto und dem Weinbauinstitut in Conegliano (Treviso). So begannen die Studien zur Charakterisierung dieser Rebsorte und in den 90er Jahren bestätigt, daβ es sich bei dieser Rebsorte um Franconia handelte und die Azienda Moletto wurde so zum Besitzer der Mutterreben.
Die Unterstützung dieser Forschungsarbeit durch die Azienda Moletto hat auβerdem zur Klonenselektion der Rebsorte beigetragen, mit der Möglichkeit, heute die Mutterreben die von Moletto angebaut werden, zu benutzen um diese Rebsorte zu verbreiten.
Zur Bereicherung der Geschichte des Franconia Moletto hat auch die Forschung beigetragen, die in der Kellerei in den Jahren 2007-2008 von Dr. Nicoletta Destro durchgeführt wurde. Ihre Doktorarbeit in ‘Wissenschaft und Technologie der Önologie’, mit dem Titel “Angewandte Klonenselektion an zwei mutmaβlichen Biotypen des CV Franconia” (Referent Dr. Tomasi), wurde an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Padova mit Sitz in Conegliano, im Dezember 2009 diskutiert.

WEINE