DIE WEINREBE
Eine sehr derbe Rebsorte, spätreifend. Die Weinrebe ist von mittlerer Gröβe, zylindrisch, länglich, mit einem Flügel, kompakt.
Die Weinbeere ist fast rund, mittelgroβ. Die Schale ist dick, ledrig, bereift, von balu-schwarzer Farbe. Das Fruchtfleisch ist einfach im Geschmack und säuerlich.
GESCHICHTLICHE HINTERGRÜNDE
1960 beim Kauf der kellereieigenen Anbauflächen war diese Rebsorte auf dem Gebiet des Moletto präsent und wir haben diese antike Rebsorte immer bewahrt und verbreitet.
Der Anbau dieser Rebsorte in den Provinzen Treviso und Venedig geht auf das 18. Jhdt. zurück.
Trotz ihres Namens ist sie in der Gegend von Verona fast unbekannt.
Molon (1906) schrieb, daβ “im Gebiet um Verona fast unbekannt, wurde dieser Rebsorte der Namen von demjenigen gegeben, der sie als erster nach Noventa di Piave (VE) einführte.” Im Jahr 1925, hat der Wissenschaftler Norberto Marzotto, Studiosus der Ampelographie, bestätigt, daβ der Raboso Veronese auf den Gütern der Grafen Papadopoli aus San Polo di Piave und Cologna Veneta (VR), seinen Ursprung hatte.
Gemäβ der ‘Ampelografia generale della Provincia di Treviso’ (1870) ist die Rabosa Veronese in der Gegend um Treviso, gemeinsam mit der ‘Rabosa nostrana’ oder ‘trevisana’ , angebaut worden und war weiter verbreitet als der Raboso Piave.
In der Ausgabe von 1931 (Dalmasso, Cosmo, Dall’Olio) “Indirizzo viticolo per le province venete", des exsperimentellen Labors für Weinbau und Önologie in Conegliano, wird der Anbau der Rabosa veronese für die Provinzen Treviso (Flachland), Venezia, Padova, Vicenza und Rovigo empfohlen.
Der Ursprung des Raboso Veronese war bis vor kurzem unbekannt. Erst Mitarbeiter des ‘Istituto Sperimentale di Viticoltura di Conegliano’, Abteilung Ampelographie und genetische Verbesserungen, haben diese erforscht. (Crespan, Cancellier und Giannetto (2004: Raboso Piave e Raboso Veronese: Vater und Sohn Zeitschrift über Weinbau und Önologie, Conegliano, 57 (1-2): 51-57) und Crespan, Cancellier, Chies, Giannetto, Meneghetti (2006: Die Eltern des Raboso veronese gefunden: Eine neue Hypothese über seinen Ursprung. Zeitschrift über Weinbau und Önologie, 59 (1)).
Über die Methode der Molekularbiologie, haben diese Forscher herausgefunden, daβ der Raboso Veronese durch eine spontane Kreuzung der Rebsorte Raboso Piave (als ‘Mutter’ identifiziert) und der Rebsorte Marzemina Bianca (als ‘Vater’ identifiziert), entstanden ist.
Aus dieser Studie ging hervor, daβ der Raboso Veronese unter morfologischen Gesichtspunkten dem weiblichen Elternteil mehr ähnelt, als der Rebsorte Marzemina Bianca, d.h. etwas weicher ist als der Raboso Piave, aufgrund seiner geringeren Säure und Tannine, aber reich an Farbe und mit einer um ca. 14 Tage früheren Reifung.
Der Raboso Veronese, eine autoktone Rebsorte, die in das Nationale Rebsorten-Register mit der Nummer 204, eingetragen ist. Die Produktionsverordnung der DOC Piave, beinhaltet nur die generelle Bezeichnung Raboso, da die beiden Rebsorten Raboso Veronese und Raboso Piave sehr ähnliche Eigenschaften haben.
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